In vier Themenfeldern arbeitet die JGU kontinuierlich an neuen Maßnahmen, um die Arbeitsbedingungen für ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stetig zu verbessern. In den letzten Jahren konnten bereits einige Maßnahmen und Einzelschritte umgesetzt werden. Lesen Sie weiter, um einen Eindruck davon zu erhalten, was zurzeit in Arbeit ist und was bereits erreicht wurde.
Good Practice in Research, Ethical and Professional Aspects
Laufende Maßnahmen
"Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist der Maxime akademischer Integrität verpflichtet" (Leitbild der JGU, Seite 5). Im Rahmen dieses Leitbildes wurde ein neuer Leitfaden für akademische Integrität zur Vermeidung von Fehlverhalten in der Forschung entwickelt. Hier finden Sie weitere Informationen zur wissenschaftlichen Integrität an der JGU. Darüber hinaus gibt es an der JGU eine Ombudsperson, die alle Personen, die unverschuldet in einen Prozess wissenschaftlichen Fehlverhaltens verwickelt sind, im Hinblick auf die Wahrung ihrer persönlichen und wissenschaftlichen Integrität berät.
Eine neue Satzung zur akademischen Integrität wird derzeit überarbeitet.
Eine Informationsstrategie für Drittmittel wird sicherstellen, dass Forschende über ihre Rechte und Pflichten in bestimmten, nicht standardisierten Finanzierungslinien informiert werden. Leitfäden für EU-geförderte Projekte in HORIZON EUROPE werden derzeit aktualisiert. Mitglieder der JGU finden im Weiterbildungsportal regelmäßig Schulungen zur Forschungsförderung und Abwicklung von Fördermitteln
Mit der Entwicklung einer Transferstrategie wird die JGU zusätzliche Möglichkeiten des Wissens- und Technologietransfers identifizieren und das Bewusstsein für den Transfer in allen Bereichen der Forschung und Lehre stärken.
Die JGU hat eine Doktorandenvertretung eingerichtet, die die Beteiligung der Promovierenden an Entscheidungsprozessen an der JGU erleichtern soll
Highlights
Im Jahr 2016 wurden die Transferaktivitäten der JGU auditiert. Dieses Transfer-Audit diente der Systematisierung von Möglichkeiten des Wissens- und Technologietransfers und bildet die Grundlage für die Entwicklung einer institutionellen Transferstrategie.
Recruitment
Laufende Maßnahmen
Die Entwicklung des Forschungs- und Lehrprofils der JGU hängt von dem Profil der Forschenden und Lehrerenden ab. Dies macht die Berufung von Professorinnen und Professoren zu einem zentralen Prozess für die strategische Entwicklung der Universität. In einem ersten Schritt hat die JGU in der Fakultät für Biologie ein Pilotprojekt zur Prozessentwicklung, Qualitätssicherung und Herausbildung einer Willkommenskultur gestartet; dieses Projekt ist abgeschlossen, überprüft und evaluiert. Nun gilt es, die Ergebnisse universitätsweit umzusetzen, an die fakultätsspezifischen Bedürfnisse anzupassen und weiterzuentwickeln. Zur weiteren Sicherung von Qualitätsstandards, Transparenz und strategischer Relevanz werden die Richtlinien für Berufungsverfahren aktualisiert und weiterentwickelt. Darüber hinaus wird ein Online-Portal eingerichtet und ein Schulungsprogramm für Mitglieder von Berufungskommissionen konzipiert. Weitere Informationen zu den Berufungsprozessen an der JGU können hier gefunden werden.
Der Berufungsprozess soll durch ein IT-gestütztes Bewerbermanagement-Tool unterstützt werden. Die Implementierung ist im Gange.
Die JGU plant derzeit eine Strategie zur aktiven Anwerbung internationaler, exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, insbesondere fortgeschrittener Postdocs und Gruppenleiter*innen. Dies wird junge Talente an die JGU bringen.
Highlights
Um die besten Köpfe für die JGU zu gewinnen, muss die Personalauswahl durch Qualität und Professionalität überzeugen. Die Personalentwicklung unterstützt Führungskräfte und Teams bei der Personalgewinnung seit Jahren u.a. mit Ratschlägen, Handreichungen und Leitlinien. Diese bestehenden Leitlinien wurden im Hinblick auf ihre Gültigkeit für die Rekrutierung von Forschenden in Anbetracht der gesetzlichen Änderungen überprüft. Anschließend wurden die bestehenden Leitlinien aktualisiert und präzisiert, um eine bessere Abstimmung der Empfehlungen auf die Bedürfnisse der Forschenden zu gewährleisten. Die neuen Leitlinien zur Personalgewinnung beruhen auf einem völlig offenen, transparenten und leistungsorientierten Einstellungsverfahren auf allen Prozessebenen sowie in dessen Verwaltung.
In ihrem Bestreben, transparente und unkomplizierte Verfahren für Bewerbende zu schaffen, hat die JGU das Bewerbungsverfahren auf digitale Bewerbungen mit einem Bewerbermanagementsystem umgestellt. Das vollständig implementierte Tool finden Sie hier.
Working Conditions and Social Security
Laufende Maßnahmen
Gute Beschäftigungsbedingungen sind entscheidend, um als Arbeitgeber*in für Bewerberinnen und Bewerber sowie Beschäftigte attraktiv zu sein. Daher legt die JGU einen Schwerpunkt auf Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Das Strategiepapier "Leitlinien guter Arbeit an der JGU" aus dem Jahr 2015 soll überarbeitet und aktualisiert werden.
Eine schriftliche Befragung von Postdocs an der JGU soll zur weiteren Verbesserung der Forschungs- und Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses beitragen. Die Angaben zur Arbeitssituation, der Karriereziele und der beruflichen Bedarfe bilden eine verlässliche Grundlage für die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen an der JGU und die Entwicklung von zielgruppengerechten Unterstützungsmaßnahmen.
Die Strategie der JGU zur Erreichung von Vielfalt und Gleichstellung unterliegt einer kontinuierlichen Re-Auditierung.
Die JGU hat eine Reihe von Gender- und Diversitäts-Beratungsangeboten etabliert. Insbesondere Unterstützungsangebote für Gleichstellungsmaßnahmen in großen Verbundforschungsprojekten befinden sich derzeit in der Pilotphase. Ziel ist es, den Anteil von Frauen in Forschungsbereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind, zu erhöhen und Vielfalt sowie Familienfreundlichkeit in allen Drittmittelprojekten zu fördern. Weitere Informationen zur Forschungsförderung ist hier zu finden.
Neue Gleichstellungsstandards für Stipendien und wissenschaftliche Preise sollen Vielfalt und Chancengleichheit bei Bewerbungs- und Auswahlverfahren gewährleisten sowie Vergabebedingungen von Stipendien und Preisen der JGU transparent machen
Zur Vereinfachung des Onboarding-Prozesses, insbesondere für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wurde das Portal "New Employees" entwickelt. Zukünftige Mitarbeitende der JGU können sich dort bereits im Vorfeld über ihren Aufenthalt und dessen Vorbereitung informieren. Darüber hinaus wurde das bestehende Welcome Center, die zentrale Service- und Beratungsstelle für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ihre Familien, ausgebaut.
Highlights
Die JGU hat ein Strategiepapier "Leitlinien guter Arbeit" verabschiedet.
Bei den Jahresgesprächen können Mitarbeitende ihre individuellen Bedürfnisse, z. B. ddie Befristung von Arbeitsverträgen für junge Forschende, mit ihrem*r Vorgesetzten besprechen. Diese Gespräche sind Teil der Führungskräfteentwicklung.
Im Diversity-Audit "Vielfalt Gestalten" lag der Fokus auf der Anwendung der Prinzipien der Nicht-Diskriminierung und Chancengleichheit in allen Bereichen und auf allen Ebenen der JGU. Auch die Diversitätsstrategie der JGU wurde im Rahmen dieser Aktion erweitert.
Die JGU verbessert kontinuierlich übergreifende und strukturelle Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit. Dafür wurde sie mit dem Total E-Quality-Prädikat ausgezeichnet.
Um die Attraktivität der JGU für Spitzenforscherinnen und -forscher mit Familienpflichten zu erhöhen und den Anteil der aus dem Ausland rekrutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu steigern, wurden Dual Career Services eingerichtet.
Die JGU fördert die Gesundheit ihrer Beschäftigten aktiv und möchte durch gesunde Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende einen Beitrag zur Erhöhung ihrer Arbeitszufriedenheit leisten. Um eine übergreifende Strategie für das Gesundheitsmanagement an der JGU zu entwickeln, wurde bereits ein "Betriebliches Eingliederungsmanagement" etabliert. Außerdem informiert die Website zu den unterschiedlichen Handlungsfeldern des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Professional Development and Training
Laufende Maßnahmen
Die JGU richtet derzeit einen Ordnungsrahmen für alle Promotionsordnungen ein, der eine transparente Qualitätssicherung der Doktorandenausbildung an der JGU sicherstellen soll wird.
Um die Qualität der Betreuung von Promovierenden an der JGU zu verbessern, entwickeln die Gutenberg Graduate School of the Humanities and Social Sciences (GSHS) und das Gutenberg-Nachwuchskolleg (GNK) gemeinsam Instrumente zur Unterstützung von Promotionsbetreuenden. Geplant ist, die Betreuungskompetenz durch die Etablierung von Formaten des kollegialen Austauschs zu stärken.
Die JGU verfügt über zahlreiche strukturierte Programme zur Doktorandenausbildung. Die integrierten Förderprogramme der GSHS sind speziell auf die Bedürfnisse des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Geistes- und Sozialwissenschaften zugeschnitten. Es werden gezielte Qualifikationen gefördert und Kompetenzen vermittelt, die Teilnehmende darauf vorbereiten, in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Hinzu kommt die Erweiterung des gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Horizonts durch die Förderung der interdisziplinären Auseinandersetzung und der methodischen Reflexion. Ein weiteres Angebot zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist das "Allgemeine Promotionskolleg" (APK). Ziel des APK ist es, forschungs- und wissenschaftsbezogene Kompetenzen zu fördern und zentrale Schlüsselqualifikationen zu entwickeln.
Die JGU ist Teil der europäischen Universitätsallianz FORTHEM mit Partneruniversitäten in neun europäischen Ländern. Auf der Grundlage dieser Allianz und anderer Netzwerke plant die JGU eine Verbesserung der internationalen Erfahrung ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch physischen und virtuellen Austausch. Ein wichtiges Ziel ist der Abbau von administrativen Hürden, z. B. durch die Einrichtung gemeinsamer Open-Science-Portale und die Etablierung neuer digitaler Tools. Diese Bemühungen konzentrieren sich auf die Verbesserung der Möglichkeiten für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und tragen dazu bei, ein Ziel der Internationalisierungsstrategie der JGU zu erreichen: die kontinuierliche Internationalisierung der Forschung.
Die Tenure-Track-Professur stellt eine Alternative für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler dar, die frühe wissenschaftliche Selbständigkeit mit hoher Transparenz und Planbarkeit der wissenschaftlichen Karriere verbindet. Seit 2015 werden mindestens 50 % der zeitlich befristet ausgeschriebenen Professuren mit Tenure-Track versehen. Mittelfristig soll ein wachsender Anteil der freiwerdenden Lebenszeitprofessuren als Tenure-Track-Stellen ausgeschrieben werden. Die Workshopreihe „Prof(essionell) Führen an der JGU für (Junior-)Professor*innen und Nachwuchsgruppenleitungen“ dient dabei der systematisch und gezielten Entwicklung jener Gruppe in die Führungsrolle. Weiterhin bietet die Personalentwicklung der JGU professionelle Beratung zu den vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten, begleitet die Tenure-Track-Professoren*innen während der Tenure-Track-Phase, unterstützt die individuelle Karriereplanung und Vernetzung mit anderen Professor*innen.
Highlights
Im Jahr 2020 richtet die JGU die Gutenberg Graduate School of the Humanities and Social Sciences (GSHS) ein, die sich der nachhaltigen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Geistes- und Sozialwissenschaften einschließlich der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften verpflichtet hat. Die Angebote der GSHS orientieren sich an den Bedürfnissen der jeweiligen Fachbereichskulturen und helfen den Promovierenden, sich für ihr späteres Berufsleben innerhalb und außerhalb der Wissenschaft zu qualifizieren. Die GSHS ermöglicht den informellen Austausch und die Vernetzung sowohl zwischen Nachwuchswissenschaftler*innen als auch zwischen Betreuenden und trägt zu einer hohen Qualität der Dissertationen und der Betreuung bei.
Es wurden Leitlinien für die Betreuung von Doktorand*innen entwickelt. Darüber hinaus wurde eine Vorlage für eine Betreuungsvereinbarung entworfen. Alle Leitlinien und Vorlagen sind auf der Website des Gutenberg Nachwuchskollegs zu finden.
Um das Bewusstsein für Unternehmertum an der JGU zu stärken, unterstützt das neue Startup Center Gründungsaktivitäten von Studierenden und Forschenden. Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf ihrer Website.
Die JGU hat an dem Pilotprojekt Young Entrepreneurs in Science teilgenommen und das Zertifikat „Young Entrepreneurs in Science Campus“ der Falling Walls Foundation (nur auf Englisch verfügbar) erworben. Damit schafft die JGU eine Erweiterung ihres Portfolios an übertragbaren Kompetenzen für den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Das Netzwerk Campus Mainz Mentoring+ gibt einen Überblick über die verschiedenen Mentoring-Gruppen an der JGU und spiegelt den stetigen Ausbau von Mentoring-Programmen für Fachbereiche und Arbeitsgruppen wider. Damit wird die interne und externe Sichtbarkeit von Mentoring-Programmen erhöht.
Um die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen zu fördern, wurden bestehende Mentoring-Programme für junge (weibliche) Forschende in der Wissenschaft überwacht, kontinuierlich verbessert und entsprechend ihrer spezifischen Zeitpläne umgesetzt. So richtet sich beispielsweise das "Programm weiblicher Wissenschaftsnachwuchs" (ProWeWin) an Nachwuchswissenschaftlerinnen in der späten Promotionsphase und an Postdocs. Als Teil dieses Programms steht das bewährte Christine de Pizan-Mentoring jungen Wissenschaftlerinnen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften in der letzten Phase ihrer Promotion offen. Wissenschaftlerinnen der Medizin können am Medizin Mentoring-Programm an der Universitätsmedizin Mainz (MeMentUM), ehemals Edith-Heischkel-Programm, teilnehmen.
Strategische Karriereplanung ist wichtig, denn ein Standardrezept für eine erfolgreiche Karriere gibt es nicht. In der Phase der akademischen Qualifizierung herrscht oft Unsicherheit darüber, wie die weitere Karriere geplant werden soll und kann. Die Career Services für Postdocs unterstützen junge Postdocs auf ihrem Karriereweg.
Führung ist einer der Schlüsselfaktoren dafür, dass Menschen in einer so vielfältigen Organisation wie der JGU erfolgreich zusammenarbeiten können. Um das Bewusstsein für Führungsverantwortung bei leitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu schärfen sowie die Betreuung und Karriereentwicklung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern zu verbessern, spielt Führung an der JGU eine wichtige Rolle. Die JGU bietet in Ihrem Entwicklungsprogramm für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Führungsaufgaben die Möglichkeit Führungskompetenzen auszubauen.