Warum wir Jahresgespräche führen …

Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch (Präsident)
Ich halte Jahresgespräche für sinnvoll, weil sie einen guten Rahmen außerhalb des Tagesgeschäftes schaffen, in dem die individuelle Arbeitssituation reflektiert und die persönliche berufliche Entwicklung thematisiert werden können.
Dr. Waltraud Kreutz-Gers (Kanzlerin)
Für mich sind Jahresgespräche sinnvoll, weil sie ein besonderes Format der Kommunikation mit den direkten Mitarbeiter*innen vorgeben, das das eigene Kommunikationsverhalten diszipliniert. Darüber hinaus ermöglicht das Jahresgespräch den Austausch über Ziele und gegenseitige Erwartungen, wie er in der tagtäglichen dienstlichen Kommunikation in aller Regel nicht stattfindet. Schließlich gibt es Raum für gegenseitige Bestätigung und Kritik, die beide im Alltagsgeschäft in aller Regel zu kurz kommen und die für Mitarbeiter*innen und Vorgesetze wichtig sind, um sich in ihrer Arbeit weiterzuentwickeln. Dabei ist mir der Aspekt der Freiwilligkeit wichtig – sie sind ein Angebot und kein Zwang!
Univ.-Prof. Dr. Stefan Müller-Stach (Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs)

Gespräche bilden meiner Meinung nach ein wesentliches Fundament in unseren privaten und beruflichen Beziehungen.

Für mich sind sie eines der wichtigsten Mittel, um Fragestellungen und Projekte voranzubringen oder auch Probleme zu lösen. Ein Jahresgespräch macht es für die Beteiligten möglich, Zeit zu finden für ein Gespräch zu Themen im Umkreis von individuellen beruflichen Perspektiven.  Diese Form von Personalentwicklung lässt den Beteiligten eine Menge an Freiheiten und Möglichkeiten offen, die sie je nach Bedarf individuell nutzen können.

Univ.-Prof. Dr. Stephan Jolie (Vizepräsident für Studium und Lehre)

Ich führe Jahresgespräche, weil Sie einen Raum bieten, in dem man als Vorgesetzter jenseits des Alltagsgeschäfts einfach zuhört, in dem man Mitarbeiter*innen die Gelegenheit gibt, Perspektiven zu entwickeln, die über kurzfristige Ziele hinausgehen, und auch Dinge anzusprechen, für die sich sonst kein Ort findet.

Führungskräfte und Beschäftigte der JGU erklären, warum sie Jahresgespräche führen und für sinnvoll und nützlich erachten.

Univ.-Prof. Dr. Susanne Foitzik (FB 10, Biologie)

Ich halte Jahresgespräche für sinnvoll, weil man so auf die Wünsche und Bedürfnisse eingehen kann, die vielleicht sonst im Arbeitsalltag untergehen. Ich führe Jahresgespräche, weil ich so von den Mitarbeiter*innen ein übergreifendes Feedback bekomme und geben kann. Das Jahresgespräch mit meinen Mitarbeiter*innen nützt mir als Führungskraft, weil es die Zugehörigkeit zur Gruppe und die Arbeitsmotivation der Mitarbeiter*innen erhöht.

Univ.-Prof. Dr. Silvia Hansen-Schirra (ehem. Prodekanin FB 06, Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft)

Ich sehe in regelmäßig durchgeführten Jahresgesprächen eine Plattform der Anreizorientierung. Sie bieten meinerseits eine hervorragende Möglichkeit, mögliches Entwicklungspotenzial für meine Mitarbeiter*innen aufzuzeigen. Im Umkehrschluss können meine Mitarbeiter*innen persönliche Ziele und Meilensteine formulieren. Gemeinsam lassen sich dann Anreize wie Fortbildungen, die Finanzierung von Konferenzreisen, die Beantragung von innovativen Lehr- oder Forschungsprojekten etc. definieren. Durch die Evaluierung der erfolgten Entwicklungen im Folgejahr lässt sich systematisch Personalentwicklung betreiben. All dies würde ohne konsequent durchgeführte Jahresgespräche im Alltagsgeschäft untergehen und an Bedeutung verlieren.

Dr. Eva Heinemann (Geschäftsführerin, Dekanat FB 03, Recht und Wirtschaft)

Ich führe Jahresgespräche schon seit mehr als 9 Jahren und halte sie für unerlässlich. Ich bin der Meinung, dass ich mit gut vorbereiteten und professionell geführten Gesprächen meine Mitarbeiter*innen motivieren und Ihnen durch die von mir gewidmete Zeit meine persönliche Wertschätzung zeigen kann. Die Gespräche finden zusätzlich zu den täglichen Gesprächen, Fachgesprächen und routinemäßigen Dienstbesprechungen statt. Im Jahresgespräch ziehe ich mit meinen Mitarbeiter*innen strukturiert und zusammenfassend unter vier Augen Bilanz unserer Zusammenarbeit. Wir reflektieren gemeinsam die Arbeitsbedingungen, geben uns einander Rückmeldung zur Zusammenarbeit und besprechen Personalentwicklungsbedarfe und -möglichkeiten.

Prof. Dr. Wolfgang Hofmeister (ehem. Vizepräsident für Forschung, ehem. Dekan des FB 09)
Für mich als Führungskraft ist das Jahresgespräch sinnvoll, weil es einen starken selbstreflexiven Charakter hat und mir selbst neue Erkenntnisse bringt: Ich werde mir über meine Handlungen und deren Wechselwirkung klar, verschaffe mir einen Überblick und kann meine Entscheidungen und weiteren Planungen entsprechend kommunizieren. Mit den Mitarbeiter*innen spreche ich auch über das Arbeitsverhältnis, versuche Verständnis für meinen Weg der Aufgabenbewältigung zu erzielen, möchte mein Verständnis zum Handeln der Mitarbeiter*innen verstärken. Bei neuen Anforderungen betrachten wir gemeinsam, ob Herausforderungen noch innerhalb der aktuellen Stellenbeschreibung bewältigt werden können, oder ob sich neue Perspektiven erzielen lassen. Wichtig ist mir der Konsens hinsichtlich der Rechte und der Pflichten zwischen den Parteien. Außerdem bietet das Jahresgespräch für mich als Führungskraft eine persönliche Gelegenheit zu erfahren, welche Kenntnisse die Beschäftigten vom dienstlichen System haben und ob die nicht immer einfachen Zusammenhänge in unserer Universität auch für eine befriedigende Kooperation angemessen vermittelt worden sind. Schließlich ist es auch eine Chance, das persönliche Umfeld der Beschäftigten kennen zu lernen, denn berufsexterne Lebensbedingungen wirken sich natürlich auf die Arbeitsleistung aus, und rechtzeitige, angemessene Rücksichtnahme sollte sich planen lassen. Das Jahresgespräch bietet einen Zeitpunkt und Rahmen, an dem ich etwas vermitteln kann bzw. meine Mitarbeiter*innen wissen, dass sie sich äußern können. Ich persönlich halte diese Gespräche für sehr wichtig und finde, dass sie als „Halbjahresgespräche“ geführt werden sollten
Univ.-Prof. Dr. Dr. Gerhard Kruip (ehemaliger Dekan, FB 01, Katholische und Evangelische Theologie)
Bevor ich an die Universität Mainz kam, leitete ich die Katholische Akademie für Jugendfragen (1995-2000) und das Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (2000-2009). Dort habe ich bereits gute Erfahrungen mit Jahresgesprächen gemacht und möchte sie nun auch hier an der Universität wieder praktizieren - obwohl wir in einer kleinen Fakultät mit verhältnismäßig wenigen Mitarbeiter*innen bereits ein recht enges Arbeitsverhältnis mit intensivem Austausch pflegen. Es ist wichtig, sich außerhalb der normalen Routinen Zeit für ein solches Gespräch zu nehmen, das nicht aus einem bestimmten Anlass heraus motiviert ist, so dass man auf Distanz zur gemeinsamen Arbeit gehen kann und über die Dinge sprechen kann, die im Alltag auch dann zu kurz kommen, wenn sich Chef*in und Mitarbeiter*innen gut verstehen. Und meine Erfahrung zeigt: die für ein solches Gespräch investierte Zeit lohnt sich, weil dadurch die Arbeit in aller Regel effizienter wird, gegenseitiges Vertrauen gestärkt wird und alle Beteiligten mit der Arbeit zufriedener werden.
Stefanie Meyer (Geschäftsführerin Kunsthochule Mainz)

Als Führungskraft freue ich mich sehr, dass das Jahresgespräch einen exklusiven Raum im Rahmen des Führungshandelns erhält. Es gibt mir die Möglichkeit, fern des „Tagesgeschäfts“/des „Managements“ meine Führungsarbeit und die Dimensionen unserer (Zusammen-)Arbeit zu reflektieren, den Mitarbeiter*innen einzeln zu begegnen und speziell nach Entwicklungsräumen Ausschau zu halten:, für die Mitarbeiter*in, für das Team und den Arbeitsbereich aber auch für mich als Führungskraft.

Univ.-Prof. Dr. Louis Velthuis & sein Team (FB 03, Lehrstuhl Controlling)

Das sagt Univ.-Prof. Dr. Louis Velthuis:

Ich führe Jahresgespräche, weil mir meine Mitarbeiter*innen sehr wichtig sind! Ich halte Jahresgespräche für sinnvoll, weil es sehr viel bringt, sich jenseits des Tagesgeschäfts richtig Zeit füreinander zu nehmen.

Das sagt das Team des Lehrstuhls Controlling:

Wir führen jetzt seit zwei Jahren Mitarbeiter*innengespräche in Form eines Jahresgespräches durch. Anfangs waren wir uns im Team sehr unsicher darüber, ob ein solches Gespräch überhaupt sinnvoll für uns ist, da wir dachten, bereits eine sehr gute Kommunikationskultur am Lehrstuhl zu pflegen. Nach der Durchführung des ersten Jahresgespräches waren wir über das Ergebnis umso mehr überrascht. Wir haben festgestellt, dass die Gespräche mittels des Leitfadens viel strukturierter und zielgerichteter ablaufen. Durch das Jahresgespräch wurden ferner Themen angesprochen, die vorher nie besprochen wurden, da wir bis dahin teilweise den Bedarf gar nicht erkannt haben. So haben wir es geschafft, mehr Transparenz bzgl. der Aufgabenerledigung zu schaffen und vorhandene Störfaktoren auf strukturiertem Wege zu klären. Zudem wirkte die Besprechung und das Festhalten von Zielen für die zukünftige Zusammenarbeit – auch in Bezug auf Möglichkeiten der Weiterbildung/-entwicklung – sehr motivierend auf das ganze Team. Zusammenfassend können wir sagen, dass sich die Mitarbeiter*innengespräche nicht nur positiv auf die Beziehung zwischen den einzelnen Mitarbeiter*innen und unserem Chef ausgewirkt haben, sondern auch auf die Zusammenarbeit im gesamten Team.


Führungskräfte und Beschäftigte der JGU erklären, warum sie Jahresgespräche führen und für sinnvoll und nützlich erachten.

Nina Oehler, M. A. (Mitarbeiterin des ZAP)

Die Jahresgespräche sind für mich als Mitarbeiterin eine wichtige Chance mich selbst und meine Arbeit im Team losgelöst vom Alltag zu betrachten. Der Leitfaden für die Gesprächsvorbereitung hilft dabei wichtige Themen im Arbeitsalltag zu reflektieren. So kann man es schaffen Probleme zu konkretisieren, die vielleicht zunächst eher eine Art ungutes Gefühl verursachen. Ich stellte zum Beispiel fest, dass eine Tätigkeit, die mir Sorgen bereitete, in einem Tätigkeitsfeld lag, das sich von den Rahmenbedingungen her verschoben hatte. Aufgrund fehlenden Wissens in dem Bereich konnte ich meine Arbeitsergebnisse nicht gut einschätzen und ich war unzufrieden. Eine Weiterbildung gab mir Informationen und Werkzeuge und damit mehr Sicherheit für die neue Aufgabe.

Neben dem selbstreflektiven Aspekt der Jahresgespräche ist natürlich der offene Austausch mit dem*der Vorgesetzten extrem wichtig für eine gutes Arbeitsklima und eine erfüllende Zusammenarbeit. Gemeinsame Ziele zu definieren und die Chance, sich aktiv in die Organisation einbringen zu können, empfinde ich als besonders motivierend.
(Foto: ZAP)

Mark Reinhard (ZWW, Verwaltungsmitarbeiter)

Für die Mitarbeitenden bieten die Jahresgespräche einen guten Rahmen im Vier-Augen-Gespräch sowohl das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, als auch einen Ausblick auf das kommende Jahr zu werfen. Bereitet man sich auf das Jahresgespräch vor, reflektiert man allein schon in diesem Prozess seine Arbeitsweisen. Das geht oft im Alltagsgeschäft unter. Dadurch gewinnt man einen anderen Blick auf seine eigenen Fähigkeiten, erkennt Stärken und Schwächen, die im Gespräch auch Gehör finden. So lassen sich zusammen mit den Führungskräften neue Wege finden, wodurch auch die Motivation gestärkt wird. Genauso verhält es sich auch mit dem Ausblick auf das Kommende. Es motiviert ungemein im Jahresgespräch zu erfahren, wie es weitergeht, was vorgesehen ist und wie Sie Ihre Führungskraft schätzt und einschätzt. (Foto: Freya Gahler-Lang)


Führungskräfte und Beschäftigte der JGU erklären, warum sie Jahresgespräche führen und für sinnvoll und nützlich erachten.

Dr. Kerstin Burck (Dezernentin Hochschulentwicklung)

Jahresgespräche haben für mich einen besonderen Stellenwert, da sie allen Beteiligten helfen, jenseits eines schnelllebigen Tagesgeschäfts, Aspekte zu beleuchten, die sonst kaum Platz finden. Dies gilt sowohl für die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter*innen als auch für die Zusammenarbeit im gesamten Team und die Einbettung des eigenen Tuns in die Gesamtbelange der JGU.

Franziska Hebart, Mitarbeiterin von Beate Lipps (Abt. Beratung, HE 3)

Wir führen Jahresgespräche, obwohl viele der Themen des Jahresgespräches auch in der täglichen Zusammenarbeit besprochen werden, weil

  • im Jahresgespräch ein bewusster Rahmen gesteckt wird, durch den es ausreichend ungestörte Zeit für die Reflexion der Tätigkeit und der Zusammenarbeit gibt;
  • dadurch der Blick auf die gegenseitigen Erwartungen, Wünsche und Entwicklungsmöglichkeiten abgehoben vom Alltagsgeschäft gerichtet wird;
  • die gegenseitige Vertrauensbasis durch das wertschätzende Feedback gestärkt wird;
  • dadurch das Jahresgespräch zu einem wichtigen Baustein für Arbeitsmotivation und -zufriedenheit aller Teammitglieder wird.

Josephine Jochmann (Mitarbeiterin Personalentwicklung)

Seitdem ich nach meiner Ausbildung, die ich 2015 an der JGU abgeschlossen habe, in der Personalentwicklung arbeite, führe ich regelmäßig mein Jahresgespräch mit meiner Vorgesetzten. Ich finde es wichtig, auch einmal ein ruhiges Gespräch außerhalb der Hektik im Arbeitsalltag führen zu können.

Beim Jahresgespräch haben wir die Möglichkeit, das Jahr Revue passieren zu lassen und zu schauen, was man erreicht hat und was noch erledigt werden soll. Man kann unabhängig von Ereignissen über Probleme, Lob oder auch Wünsche sprechen und diese in einem ruhigen und überlegten Rahmen mitteilen.

Dr. Joachim Liers (Dezernent Bau- und Liegenschaftsmanagement)
Ich führe Jahresgespräche, weil ich darin ein wichtiges Instrument sehe, mit meinen Mitarbeiter*innen, losgelöst vom Tagesgeschäft, über Fragen der gemeinsamen Zusammenarbeit zu reden.
Doris Zapp (Leiterin Innenrevision/Organisationsentwicklung)

Jahresgespräche geben Vorgesetzten wie Mitarbeiter*innen einen über das operative Geschäft hinausgehenden exklusiven Raum, um Feedback zu geben und die Zusammenarbeit zu entwickeln. Mit den eingeführten organisatorischen und inhaltlichen Rahmenbedingungen bieten sie eine gute Grundlage für konstruktive Kommunikation, die die Struktur der weiteren Zusammenarbeit transparent macht. Den beiderseitigen Austausch erfahre ich als sehr motivierend und vertrauensbildend.